Unser Planet hält uns auf Dauer nicht mehr aus. Noch fehlt der Wille zur Veränderung, doch die Vision einer besseren Welt wird immer klarer.
Wien/Oakland, 1. August 2024 – Die aktuellen Analysen ergeben, dass die Menschheit bereits am 1. August 2024 alles verbraucht hat, was die Natur für das ganze Jahr an Biokapazität bereitstellen kann. Ab diesem Tag wird die Menschheit bis zum Jahresende über die Verhältnisse leben – sozusagen auf Pump. “Wer in sieben Monaten sein gesamtes Jahreseinkommen verbraucht, hätte allen Grund zur Sorge”, sagt Michael Schwingshackl, Obmann der Plattform Footprint. Die Menschheit verbraucht im Jahr 2024 wieder die Ressourcen von 1,8 Erden. Nach österreichischer Lebensweise sind es sogar etwa 3,5 Erden. Übrigens, würde die ganze Menschheit so verschwenderisch wie die ÖsterreicherInnen leben, wäre die Erde heuer bereits seit 7. April im ökologischen Defizit.
Wenn wir wieder zukunftsfähig werden wollen, müssen wir unser Konsumniveau anpassen.
Michael Schwingshackl bleibt trotzdem optimistisch: “Zum einen sind die Technologien, mit denen wir den Overshoot reduzieren könnten, bereits verfügbar und zum anderen werden viele der wirkungsvollen Veränderungen unsere Lebensqualität sogar erhöhen. So wird eine allgemeine Entschleunigung – weniger produzieren und weniger konsumieren – mehr wertvolle Zeit für das „Guten Leben“ – allen viel Lebensqualität bringen.” Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zur Verwirklichung der Vision müssen gemeinsam mit Hilfe von mutigen Politiker:innen geschaffen werden. Eine One-Planet Gesellschaft, die mit Naturschutz und globaler Fairness einhergeht, ist auch eine notwendige Voraussetzung für Frieden!
Der effizienteste Weg wird auch am angenehmsten sein! „Die Befreiung von Abhängigkeiten ist prinzipiell eine schöne Sache, außer für jene, die dadurch ihre Macht über uns verlieren. Da Sonne, Wind oder Wasser keine extra Rechnung schicken, haben große Mehrheiten nichts gegen eine Veränderung in diesem Bereich. Persönliches Engagement, geleitet von Globalverstand und gekoppelt mit dem Wunsch nach mehr Gerechtigkeit bietet die Möglichkeiten, die Krise in eine Chance zu verwandeln, nicht nur für die Weltgemeinschaft, sondern auch für jeden einzelnen“, zeigt sich Michael Schwingshackl von der Plattform Footprint überzeugt.
Es gibt viele Möglichkeiten mitzuhelfen und seinen Ökologischen Fußabdruck zu verkleinern (www.mein-fussabdruck.at; https://overshoot.footprint.at/ ) oder den Earth Overshoot Day nach hinten zu verschieben (#MoveTheDate). Nur gemeinsam (!) können wir dafür sorgen, dass unser Lebensraum funktionsfähig bleibt. Falls Sie am Ende dieses Beitrags daran denken „Die anderen müssen was ändern – ich sicher nicht“, sind sie entweder eine Öko-Ausnahmeerscheinung, von deren Sorte wir mehr brauchen – Gratulation, oder mit aller Liebe klar gesagt „noch Teil des Problems“.
„Warum soll ich meinen Urlaub ohne Flugreise planen und weniger Fleisch essen, wenn es die anderen auch nicht tun?“, denken sich noch zu viele von uns. „Aber nur, weil es alle anderen so machen, ist es noch lange nicht richtig“, meint Eva Dobeiner von Plattform Footprint. „Vor 20 Jahren waren z.B. Menschen, die Bio-Produkte eingekauft haben, eine winzige Minderheit. Heute hingegen werden Bio-Produkte und Alternativen zu tierischen Milchprodukten wie selbstverständlich in allen Supermärkten angeboten. Veränderung ist möglich! Es müssen nur einige mit Schwung voraus gehen.
Weitere Informationen: https://www.footprint.at
Zu internationalen Aktivitäten siehe: http://www.overshootday.org