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Feststellung eines Indianers, nachdem er zum ersten mal die Wirkung eines Pfluges erlebt hatte.
Leben wie im Paradies
Der Australier Bill Mollison ist gemeinsam mit David Holmgren Begründer der Permakultur. Als Autor zahlreicher Bücher hat er die wohl schönste und kürzeste Definition von Permakultur geliefert: „Permakultur ist das Schaffen von kleinen Paradiesen hier auf der Erde.“
Was ist nun aber damit gemeint?
Es werden natürliche Landschaften voller essbarer Früchte und Gemüse mit genügend Platz für Tiere und Pflanzen in Lebensgemeinschaft mit den Menschen nachgebildet. Permakultur ist ein Werkzeug mit dem nachhaltige Systeme geschaffen werden können. Nachhaltigkeit heißt der Mitwelt und ihrer Zukunft die Lebensgrundlagen zu garantieren. So einfach ist das.
Doch für viele Menschen scheint es noch zu kompliziert zu sein. Die fehlende Kostenwahrheit bei der momentanen problematischen konventionellen Landwirtschaft erschwert noch die weitere Verbreitung. Der hohe fossile Energieeinsatz bei der aktuellen Lebensmittelproduktion und -versorgung macht uns zu Marionetten der Ölmultis.
„Permakultur ist ein Tanz mit der Natur, bei dem die Natur führt“, sagt Bill Mollison der Träger des Alternativen Nobelpreises. Ursprünglich abgeleitet vom Englischen „permanent agriculture“ ist sie viel mehr als eine Entwurfsmethode für Garten- und Landschaftsgestaltung. Mit den Gestaltungsgrundprinzipien lassen sich nicht nur Hausgärten gestalten. Der Aufbau von Unternehmen, die Entwicklung von Organisationen und Planung ganzer Regionen und mehr können mittels diesem Denkwerkzeug vollbracht werden. Oder aber die Gestaltung des eigenen Lebensstils auf Dauerlebensfähigkeit verfeinert werden.
Du musst über keine landwirtschaftliche, naturwissenschaftliche oder ökologische Ausbildung verfügen. Alle können sich an diesem Umgestaltungsprozess in Richtung Nachhaltigkeit beteiligen.
Permakultur ist weder energie- noch kapitalintensiv, sondern erfordert Beobachtung und Kreativität. Nicht die Größe des zur Verfügung stehenden Grundstückes oder die Menge der Ressourcen bestimmen die Zahl der Möglichkeiten seiner Nutzung. Vielmehr hängt es von unseren Fähigkeiten als NutzerInnen und GestalterInnen ab. Diese können durch Permakultur-Design-Kurse erlernt und durch die Beobachtung natürlicher Abläufe verbessert
werden.
Die Grundprinzipien
Jedes Element eines Systems erfüllt mehrere Funktionen
Wichtige Funktionen werden von mehreren Elementen getragen
- Optimierung der Querverbindungen
- Vielfalt statt Einfalt
- Optimaler Energieeinsatz
- Randeffekte fördern und nutzen
Werde selbst Teil eines großen Permakulturprojektes oder nimm an einem Permakultur Einführungs-Workshop teil.
Linktipps:
- Permakultur Einführungs-Workshop: www.oekodorf.or.at
- Permakultur im Netz: www.permakultur.org
- Permakultur, was ist das? Die Grundprinzipien: www.oekodorf.or.at/www.ger/index_pk_Artikel.html
- Erlese dir Permakultur kurz & bündig – Schritte in eine ökologische Zukunft: www.olv-verlag.de/permakultur.htm
- Bill Mollisons Website: www.tagari.com
- David Holmgrens Website: www.holmgren.com.au
Die Fakten
Der Ertrag aus einem Hektar „essbarer Landschaft“, zum Beispiel angelegt in Form eines Waldgartens, beträgt jährlich etwa 15 Tonnen vielfältiger Nahrungsmittel.
Der Ertrag eines Getreidefeldes liegt bei ca. 5 bis 7 Tonnen pro Hektar.