Billiges können wir uns nicht leisten!

Ernst Ulrich v.Weizsäcker, Prophet des Faktor 4

Bewusst agierende KonsumentInnen sind ein wichtiger Faktor für eine zukunftsfähige Wirtschaft.

„Wenn unser starker Arm es will, stehen alle Räder still“, galt der Leitspruch der heran­wachsenden Arbeiterbewegung. Diese Macht der ArbeiterInnen ist in Zeiten der Globalisierung längst eine Illusion.

Dafür gibt es heute die Macht der KonsumentInnen: „Wenn unser Geldbörsel nicht will, stehen eure Räder still!“

Kein Konzern, egal wie mächtig, könnte auf Dauer Güter oder Produkte beliebig schlecht erzeugen, wenn es niemand gäbe, der diese auch kauft. In einer Marktwirtschaft ist die tägliche „Wahl“ der Produkte und Leistungen vermutlich die stärkste demokratische Abstimmung überhaupt.

Leider wird diese Möglichkeit noch viel zu wenig wahrgenommen. Es gibt sie zuhauf, die „Geiz ist geil“- Jünger, die „Ich will mehr, Haupsache billig“-Fraktion. Den wahren Preis für diese Billig-Waren zahlen andere, oder wir in der Zukunft.

Sei es Kinderarbeit, schlechtbezahlte Jobs in den Fabriks-Baracken der „Dritten- Welt“, oder das Abwandern unserer eigenen Arbeitsplätze an Orte, wo billiger produziert werden kann, weil weniger Rücksicht auf Mensch und Natur genommen wird. Es ist immer ein Preis zu bezahlen.

Bei der Ernährung zum Beipiel, sind nicht die Bio-Lebensmittel zu teuer, sondern die konventionelle Industrie-Nahrung ist zu billig. Denn mit der industriellen Landwirtschaft wird der Boden verdichtet, das Wasser verbraucht und verschmutzt, die Artenvielfalt vernichtet, der Tierschutz mißachtet und große Mengen Öl vergeudet. Für all die Folgekosten kommt die Allgemeinheit auf. Die Tragödie des Gemeingutes beim täglichen Einkauf.

Grundvoraussetzung für ein bewußtes Kaufverhalten bildet eine breite Produkt- und Hersteller Information, wie sie von Umwelt- und Verbraucher­Innenverbänden weltweit gefordert wird.

Da diese noch lange nicht vollständig realisierbar sein wird bleibt nur ein naheliegender Rat:

  • Insgesamt weniger kaufen und konsumieren,
  • nur Leistungen und Produkte, deren Sozial- und Umweltfolgen bekannt und gering sind,
  • nur von Firmen, von deren Verantwortlichkeit man überzeugt bist, also im Regelfall immer lokal oder regional.

Würden sich die KonsumentInnen zusammenschließen und diese Regeln erfolgreich beachten, dann wären sie eine mächtige Kraft, so mächtig, dass die großen Konzerne alles daran setzen werden, damit sich die Menschen nicht informieren und nicht zusammenschließen.

Die „Macht der KonsumentInnen“ wird die wirtschaftliche Landschaft im 21. Jahrhundert prägen. So – oder so.

Schlau kaufen…

Konsumtrottel, nicht mit mir!

12 Umwelt-, Tierschutz- und Entwicklungsorganisation haben sich unter der Feder­führung von Greenpeace auf nachhaltig.greenpeace.at zu­sam­men­geschlossen, um die KonsumentInnen mit mög­lichst klaren, nachvoll­ziehbaren Produkt­infor­mationen zu versorgen.

Erst eine umfassende, aber einfach zu erlangende Infor­mation erlaubt sinnvolle und ethisch vertretbare Ent­schei­dungen beim täglichen Einkauf.